Was mich so richtig, richtig nervt!

Um nicht immer nur alles in den Himmel zu loben kommt hier ein Beitrag, in dem ich mal Dampf ablasse:
Was im Libanon völlig unmöglich ist, ist der verdammte, beknackte, unsinnige, vermalledeite Verkehr!!!
Alle Straßen und Gassen sind fast immer völlig verstopft mit Autos. Für jede Strecke muss man absurd viel Zeit einplanen, weil man eigentlich davon ausgehen kann, mindestens einmal im Stau zu stehen. Es gibt hier viel zu viele Autos, die Straßen sind schlecht und viel zu eng. Fahrer machen aus zweispurigen Straßen kurzerhand dreispurige, um sich ein par Meter weiter nach vorne zu schieben, was natürlich nie hilft, sondern nur den Durchgang für Fußgänger erschwert.
Vor allem an heißen Tagen ist die Luft in hier entsätzlich: Es stinkt so sehr nach Abgasen, dass es einem den Atem verschlägt. Wenn  man im Stau steht, würde man am liebsten aufs Atmen verzichten um seiner armen Lunge den Smog zu ersparen.
Wenn man Beirut aus der Ferne sieht, dann sind eigentlich nur Wolkenkratzer sichtbar, die aus der schrecklich beigegelben Wolke ragen, die die Hauptstadt permanent umgibt.
Jeder Mensch nimmt für jeden Meter, den er/sie zurück legen muss, das Auto (was bestimmt auch an den fehlenden Gehwegen liegt). Es wird hier unglaublich tropisch-heiß, sodass ich die Unlust aufs Gehen und Radfahren zumindest in den Sommermonaten verstehen kann. Trotzdem ist es für mich immer wieder komisch, dass sich keiner vorstellen kann, zu Fuß zum Bäcker zu gehen. Viele bevorzugen es, im Schneckentempo im Auto unendlich lange im Kreis durch die Einbahnstraßen rund um sein Ziel zu kriechen. 
Die gesundheitlichen Schäden, die die Menschen erleiden müssen, müssen entsätzlich sein. Viele sagen, dass sie so viel rauchen, weil Zigaretten lächerlich billig sind (3000 LL, also zwei Dollar) und sie sowieso schwarze Lungen vom Verkehr haben.
In den ersten zwei Wochen, die ich hier verbracht habe, hatte ich so gut wie keine Stimme. Der Smog hat sich auf meine Stimmbänder gelegt und ich hatte das Gefühl, von innen zu verkleben. Inzwischen habe ich mich vollkommen daran gewöhnt. Nur wenn ich einen Ausflug in die Berge mache merke ich wieder, wie gut Luft schmecken kann.
Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn Beirut nicht am Meer liegen würde. Zum Glück weht häufig eine gnädige Brise, die den Feinstaub zumindest teilweise aus der Stadt trägt.

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