Frühling
Ich habe mit
ein bisschen Mitleid gelesen, wie ungnädig das Wetter in den letzten Wochen
immer wieder in Deutschland war (Schnee!!! :D).
Hier gibt es
wirklich überhaupt kein bisschen was zu meckern: Es wird wärmer und wärmer. Und
das wirkt sich in der allerschönsten Art und Weise auf das Stadtbild aus.
Überall blüht es! In jeder Hundepipiecke wachsen große Büsche von dem, was sie
in Deutschland in winzigen Töpfchen als Wandelröschen verkaufen. Aus den
orientalischen Ruinen hängen schwere Blütenkelche, die ich nur von Walter Moers
kenne und Blumen, die sonst auf prolligen Hawaii-Hemden abgedruckt sind.
Immer wieder
muss ich mitten im Gehen halt machen. Es duftet auf einmal so sehr, als wäre
ein Stück Paradies auf die staubigen, benzinvernebelten Beiruter Straßen
gefallen. Die schweren, süßen Gerüche kommen von Bäumen, die knallrosa
und hellila blühen und deren kleine Blüten einem um die Nase wehen.
Es wird immer heißer - man sieht es am Hund. |
Als wir
neulich Schluchten im Norden des Landes besucht haben, haben überall
Mandelbäume weiß zwischen den Felsen geleuchtet. Es sieht wirklich zu magisch
aus, um es in Worte zu fassen. Alle erzählen mir, dass dieser Zauber nicht von
langer Dauer ist. Bald wird es zu heiß sein.
Die
Temperaturen liegen im Moment so zwischen 20 und 30 Grad, an meinen freien
Tagen fahre ich immer häufiger zu einem Pool auf einem Hochaus, um nicht in den
Häuserschluchten zu schmelzen (das klingt hart, ich weiß, ich Arme).
Aber noch
gibt es manchmal sturzbachartigen Regen, der dann stundenlang auf die Stadt
einrauscht und sie sauber und frisch hinterlässt. Ich mag diese Regengewitter
sehr. Es wird manchmal düstergrau, schon eine Stunde bevor es dann richtig
losgeht und blitzt und kracht, dass es einem Bange werden kann.Wir stehen dann mit Tee oder Weißwein auf unserem Chaosbalkon und freuen uns quietschend darauf, dass bald Kübelweise Regen ein bisschen was vom Stadtstaub wegwäscht.
Sintflut vorm Balkon |
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