Der Teachersday im Libanon

Gleich in der ersten Woche habe ich eins der Happenings des libanesischen Lehralltags mitbekommen: Den Teachersday. Der bedeutet im Klartext, dass die Lernenden ihren LehrerInnen Geschenke mitbringen und dafür einen Tag schulfrei bekommen, während sich das gesamte Kollegium irgendwo trifft und es ordentlich krachen lässt.
Wir haben in einem Luxusrestaurant mit Blick auf Meer und Palmen vier Stunden die total Völlerei betrieben und zu arabischer Popmusik getanzt, Shisha geraucht und natürlich Selfies gemacht. 


Hier wird dieser Tag größer gefeiert als in Deutschland ein 50ter Geburtstag. Es sind nicht nur alle noch unterrichtenden Lehrkräfte da, sondern auch alle, die mal an der Schule unterrichtet haben. Wir haben also mit 80 Personen das Restaurantpersonal ordentlich auf Trapp gebracht und uns pausenlos die Bäuche vollgeschlagen. 
Ich bin von allen unglaublich herzlich aufgenommen worden und es schien als wäre nicht einmal in Frage gestellt worden, dass ich mitkommen soll und mich benehmen, als wäre ich schon seit Jahren Teil des Kollegiums.
 Die Herzlichkeit untereinander ist wie Balsam für die Seele. Auch im Schulalltag sitzen immer alle zusammen im Lehrerzimmer, trinken Kaffee (der so stark ist, dass es einen umgehend von hier bis auf den Mond kickt und man am liebsten den Rest des Tages damit beschäftigt wäre, die Schultreppen hoch und runter zu joggen) oder Ingwertee und quatschen über Gott und die Welt. 
Seit dem ersten Tag gibt es immer jemanden, der oder die mich zu sich an den Tisch bittet, mir Schokolade aufschwatzt und mich sehr effektiv vom Arbeiten abhält. Ich fühle mich hier unglaublich gewertschätzt und willkommen geheißen.  


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